Die angeborene Händigkeit, also die Überlegenheit der rechten oder linken Hand des Kindes, zeigt sich meistens bereits im Alter von 10-15 Monaten, wenn die Kinder gezielte Griffbewegungen vollziehen, z.B. Greifen nach Spielsachen und Gegenständen, Halten des Essbestecks und später spontanes Handgeben bei einer Begrüßung.
Bereits zu dieser Zeit sollten Eltern darauf hingewiesen werden, die Händigkeit ihres Kindes frei entwickeln zu lassen und keine Umschulungsversuche zu tätigen.
Hierzu müssen Sätze, wie: "Gib die schöne Hand" oder "Gib die richtige Hand" endgültig der Vergangenheit angehören!
Da heutzutage die Umschulung der Händigkeit meistens schon sehr früh (als Kleinkind und
in der Kindergartenzeit) und oft sogar von dem Kind selbst als "Anpassungsmaßnahme" an die rechtshändige Umwelt durchgeführt wird und bei Schuleintritt das Kind phänomenal rechtshändig erscheint,
werden mögliche Folgeerscheinungen nicht erkannt.
Die Folgen wirken sich jedoch häufig bis ins Erwachsenenalter aus: eingeschränkte Entfaltung der Persönlichkeit!
Schulzeit:
In der Schule werden hauptsächlich drei Gedächtnisfunktionen benötigt und geübt:
das Aufnehmen, das Behalten und das Abrufen von Lerninhalten.
Umgeschulte Linkshänder haben hier oft massive Probleme.
Am folgenreichsten sind aber Probleme beim Abrufen der Lerninhalte. Hier ist das gespürte Versagen am größten, v.a. im schulischen Rahmen. Hinzu kommt, dass es durch eine zusätzliche Stresssituation (Aufrufen in der Klasse, Schularbeiten) zu einer unerwarteten Gedächtnisstörung (Blackouts) kommen kann: eben gewusster Stoff ist wie ausgelöscht.
Die Reaktionen des Lehrers und Umfelds sind wohl zu erahnen. Somit kann die Entwicklung von Sekundärfolgen beginnen.
Mögliche Konsequenzen einer Überforderung sind:
Schreiben mit der linken Hand:
Es wird bis heute davon ausgegangen, dass unsere rechtsläufige Schrift den natürlichen Bewegungsabläufen der rechten Hand entspricht und deshalb von rechtshändigen Kindern problemloser erlernt werden
kann. Beobachtungen aus der Praxis belegen, dass linkshändige Kinder genauso gut schreiben lernen können!
Schreibenlernen ist vor allem das Lernen bzw. die Entwicklung von einer individuell effizienten Schreibmotorik: feinmotorische Bewegungen der Finger und des Handgelenks, verbunden mit Bewegung des
Unterarms. Ziel ist die Vermittlung eines Sinnzusammenhanges in einer Schrift.
Untersuchungen der motorischen Schreibleistung zeigen, dass rechts- und linkshändige Kinder die Probleme des Erstschreibens gleichermaßen durchlaufen.
Wichtiges:
Kindergruppen zur Schreibvorbereitung mit der linken Hand:
Weitere Informationen zur Kindergruppe finden Sie unter...Aktuelles